Chronik

Chronik des Kreisschützenverbandes Verden

Heemsoth Kurzchronik-KSV Verden

Der Kreisschützenverband Verden e.V. und seine Geschichte.
Aufgearbeitet und geschrieben vom Kreisschriftführer Karl Heemsoth.

Die Wurzeln des heimischen Schützenwesens, für uns interessant der heutige Südkreis Verden, stehen in alter Tradition. Das Schützenwesen hat über viele Jahrzehnte, durch die Bürgerwehren ja sogar Jahrhunderte, das kulturelle und gesellschaftliche Leben in unseren Gemeinden und der Stadt Verden mitbestimmt und geprägt. Schützenvereine mit ihren Veranstaltungen und Schützenfesten fördern auch heute in Stadt und Land das Miteinander der Bürger. Die Geburtsstätten vieler Schützenvereine in unserem Land sind wahrscheinlich bei den Bürgerwehren zu suchen. Auch zum Schutz der Stadt Verden war seinerzeit eine Bürgerwehr aufgestellt. Der Chronist weis zu berichten, dass im Jahre 1581 von der Stadt Verden eine Schießordnung erlassen wurde und auf Geheiß des Bürgermeisters ein Scheibenschießen abzuhalten sei, um die Kenntnisse und den Umgang mit den Waffen, die von der Stadt Verden angeschafft waren, aufzufrischen. Von den Anfängen bis heute hatte das deutsche Schützenwesen viele Geschehnisse und Ereignisse zu überstehen. Kriege und wechselnde Regierungsformen haben das Fundament des Schützenwesens oft beschädigt, aber letztendlich nicht zum Einsturz gebracht. Sie hinterließen teilweise große Wunden im Vereinsleben. Es mussten zeitweilig Vereine ihre Existenz und Selbstständigkeit aufgeben, im günstigsten Fall ruhte die Vereinstätigkeit. Die wechselnde Regierungsform, nach dem II. Weltkrieg, machte sich ganz besonders in den verlorenen Ostteilen (ehem. DDR) bemerkbar. Hier wurden sämtliche Schützenvereine in ihrer gewohnten und bestehenden Form verboten. Die Wiedervereinigung zwischen Ost- und Westdeutschland am 3. Oktober 1990 zeigt uns, dass wir wieder ein vereintes Deutsches Schützenwesen besitzen.

Die Unruhen im deutschen Schützenwesen machten auch vor dem Kreisschützenverband Verden nicht halt. Wird über die zusammenfassende Geschichte des Kreisschützenverbandes Verden berichtet, ist es notwendig. sich mit zwei Perioden seines Bestehens zu beschäftigen. Die erste Periode begann am 24. November 1924 mit der Neugründung des Verbandes und endet wie vielleicht viele andere auch im Jahr 1936 mit der Zwangsauflösung. Denn seit dem Jahr 1933 fand im deutschen Schützenwesen ein Umwandlung / Umstruktuierung statt. Dieser musste sich auch der Kreisschützenverband Verden beugen. Mit der Wiedergründung am 15. April 1956 wurde, die noch heute bestehende, zweite Verbandsperiode begonnen. Die Geschichte unserer Schützenvereine läßt sich mit denen des Weserberglandes (Goslar, Hildesheim oder Hannover) nicht vergleichen, wenngleich der Verdener Chronist auf eine 600-jährige Schützengeschichte, aber nicht auf eine reine Vereinsgeschichte, hinweist. Zwei Vereine, Wittlohe 1836 und Verden 1837 gegründet, können auf ein über 150-jähriges Bestehen zurück blicken. Einige haben die 125 Jahre und viele die 100 Jahre Vereinsgeschichte feiern können. Bis 1924 führten die einzelnen Schützenvereine des Altkreises Verden ihr eigenes Vereinsleben, ohne einem festgefügten Verband anzugehören. Es gab zu der Zeit zwar schon den „Aller – Weser – Wümme – Schützenverband“. Diesem gehörten Schützenvereine aus dem Altkreis Verden, dem Altkreis Achim, dem Kreis Syke (heute Diepholz) und der Enklave Braunschweig (Gebiet um Thedinghausen) an. Dieser Verband war ein großflächiger, aber nur ein relativ loser und nicht sehr intensiv geführter Zusammenschluß von Schützenvereinen. Diese Tatsache veranlasste den Schützenbruder –Richard Winkel aus Verden einen fest gefügten, eigenständigen Schützenverband ins Leben zu rufen. In seinem Umfeld, dem Altkreis Verden, fand er Schützen sowie Vereine mit gleicher Gesinnung. In der Heimatzeitung, den „Verdener Neuen Nachrichten“, Nr.180 vom 29. Juli 1924 wird über eine erste Zusammenkunft interessierter Schützenvereine, die, die Gründung eines Kreisschützenverbandes zum Ziel hatte, berichtet. Der Zeitungsbericht:

Unter dem Vorsitz des Hotelbesitzers Friedrich Schötteldreyer fand gestern in unserer Stadt eine Besprechung statt, die die Gründung eines Kreis- und Schützenverbandes zum Ziele hatte. Der Vorsitzende stellte mit Befriedigung fest, dass die Kreisorganisation eine Notwendigkeit sei, das beweise der stattliche Besuch der Versammlung; es waren eine ganze Reihe von Orten aus dem Kreis vertreten. Ein lebhafter Gedankenaustausch setzte ein, der in großen Zügen bereits erkennen ließ, welche Vorteile eine festgefügte Kreisorganisation den Schützen bietet. Herr Schöttelmeyer weißt in besonderem Nachdruck darauf hin, daß die hohe vaterländische Bedeutung des Schießsportes in einer Zeit,wo die jungen Leute nicht mehr durch die Schule der Armee gehen, in edlem Wettstreit der einzelnen Kreisvereine besser gehegt und gepflegt werden könnte. Uhrmacher Richard Winkel betonte, daß auch der Geist der Kameradschaft in einer Kreisorganisation eine gute Pflegestätte finden würde. Alle Verdener Herren ließen durchblicken, daß es nicht ihre Absicht sei, den Schwerpunkt des Kreisschützenverbandes nach Verden zu legen, es liege ihnen am Herzen, den Schießsport und den deutschen Schützengeist in eine Kreisorganisation zu heben nach dem Motto: Eins nach draußen, fest gefügt, im Innern vielgestaltig, jeder Verein nach seiner Art. Die etwa zweistündige Aussprache hatte das Ergebnis, daß unter Herrn Winkel als Obmann eine Kreisorganisation von neun Herren gewählt wurde, die sogleich mit der Vorbereitung der Satzung beginnen wird. Des weiteren haben die Herren übernommen, die noch nicht in der Versammlung vertretenen Vereine für den großen und schönen Gedanken des Kreis-Schützenverbandes zu begeistern und zu gewinnen. Alljährlich wird dann in verschiedenen Orten des Kreises ein Wettstreit um die besten Schützenleistungen stattfinden. Die feierliche Gründung des neuen Schützenverbandes wird am 24. August d. J. erfolgen.

Am 24. November 1924 (so die Überlieferungen) wurde dann der heutige Kreisschützenverband Verden, mit vorerst zwölf angeschlossenen Vereinen, gegründet. Im Laufe der nächsten Zeit schlossen sich weitere neun Vereine an. Der Beitrag, der von den Vereinen pro Mitglied abgeführt werden musste, betrug 20 RPf. Mitdiesen Einnahmen wurden die Kosten für das Verbandsfest, das nun alljährlich im Juni oder Juli gefeiert wurde bgedeckt. Diesen nun neu gegründeten Kreisschützenverband Verden führte der Gründungsinitiator- Richard Winkel-, bis zur Zwangsauflösung im Jahr 1936, als Vorsitzender. Als dann die Änderung der Regierungsform übers Land zog und die damit verbundene Neuordnung innerhalb des deutschen Schützenwesens, diesen in seinem freien Handeln stark einschnürte, war es auch um den Kreisschützenverband Verden schlecht bestellt. Der Verband wird in seiner bestehenden Form und Führung aufgelöst und heißt nun“Schützenunterkreis Verden“. Dieser Zwangsgemeinschaft gehören, unter Führung von Friedrich Kruse aus Dauelsen, nun 40 Vereine an. Das gewohnte Kreisverbands-Schützenfest gibt es nun nicht mehr, es wird ersetzt durch das“Unterkreis-Schützenfest“. Bei diesen Festen wird kein König mehr, sondern der „Meister des Unterkreises“ ermittelt. Es werden Einzel- und Mannschaftssieger in verschiedenen Gewehrdisziplinen ausgeschossen. Dazu werden, währen der ersten Kriegsjahre noch das Opferschießen „W-H-W“ und ein Schießen für das DRK durchgeführt. Danach ruhte dann auch hier jede Tätigkeit.

Nach dm II. Weltkrieg, als auch der Deutsche Schützenbund wieder gegründet war, gab der ehemalige Kreisschießsportleiter „Fritz Dreyer aus Hohenaverbergen“ den Anstoß zur Wiedergründung des alten Kreisschützenverbandes Verden. Sein Aufruf in der Heimatzeitung am 12. April 1956 führte neunzehn Vereine zur Gründungsversammlung an den Tisch. Vorerst wird hier ein vorläufiger Vorstand gewählt, dessen Vorsitzender „Wilhelm Vogt aus Dauelsen“ wird. Heftige Diskussionen löste der Vorschlag aus: „Doch die politischen Grenzen des Landkreises Verden auch als Verbandsgrenze zu nehmen“! Letztendlich einigten sich die Delegierten, die Verbandsgrenze auf den Altkreis Verden zu beschränken. Diese Abstimmung gegen den Nordkreis trug dazu bei, dass sich auch bald der Kreisschützenverband Achim gründete. Durch erheben der Hand aller Delegierter wird die Wiedergründung des ehemaligen Verbandeseinstimmig beschlossen. Von dem vorläufigen Vorstand wird die erste Delegiertenversammlung am 13. Mai 1956 vorbereitet. Von zwanzig hier anwesenden Vereinen geben dreizehn eine Beitritts-Erklärung ab. Weil der Beitritt in den Kreisschützenverband auch heißt, gleichzeitig Beititt in den wiedergegründeten Landesverband Niedersachsen und den Deutschen Schützenbund, zögerten sieben Vereine wegen der zusätzlichen Beitragszahlung, vorerst mit ihrem Beitritt. Zum Vorsitzenden des wieder gegründeten Kreisschützenverbandes Verden wird „Wilhelm Vogt aus Dauelsen“ gewählt. Der Verbandsbeitrag beträgt 0,25 DM pro gemeldetes Vereinsmitglied. Im Laufe der Zeit ist der Verband von anfangs dreizehn Vereinen auf sechsunddreißig Vereine mit ca. 5.400 Mitglieder angewachsen. Im Jahr 1984 wurden fast 6.000 Mitglieder gezählt. Noch heute steht im Raum, dass für das 6.000 Mitglied eine Schützenjacke vom KSV Verden beschafft wird. In der Mitgliederstatistik vom 01. Januar 2005 waren nur noch ca. 5.300 Mitglieder registriert. Große Vereine mussten leider einen erheblichen Mitgliederschwund verzeichnen.

Das Regelwerk des neuen Waffenrechtes (WaffRNeuRegG) vom 16. Oktober 2002 hat dazu beigetragen, dass sich Schützenvereine, wollen sie ihren Sport Regelkonform weiter betreiben, einem anerkannten übergeordneten Verband (DSB) anzuschließen haben. So kam es dann, durch Änderungen von Gesetzen, zur Aufnahme der Vereine Langwedelermoor und Völkersen am 12. Januar 2005 zur Vergrößerung des KSV Verden. Der KSV Verden ist heute auf 38 Vereine mit ca. 5.800 Mitglieder angewachsen. Anlässlich des ersten Kreisverbands-Schützenfestes in Verden, dass nun alljährlich wieder stattfindet, war der Landesverband Niedersachsen durch die Schützenbrüder Stoll aus Hannover und Pfingsten aus Wunstorf vertreten. Im schießsportlichen Tagesablauf standen, auch heute noch, die Mannschafts-Pokalschießen sowie das Königsschießen. Natürlich gehört auch ein Gewinnschießen zum Programm. Immer mehr rückt der sportliche Wettkampf mit den Vereins- und Kreismeisterschaften in den Vordergrund, ohne dabei die Schützentradition zu verdrängen. Zur bestehenden Männerdomäne, den Schützen, wird 1958 eine Jugendabteilung und 1964 eine Damenabteilung gegründet. Zehn Jahre nach Wiedergründung des Verbandes wird im Winterhalbjahr 1966 / 67 der Rundenwettkampf „Luftgewehr“ ins Leben gerufen. Das Angebot der Disziplinen ist bis heute immer wieder aufgestockt worden. Nicht nur mit Luftdruckwaffen und KK-Gewehren werden Wettkämpfe ausgetragen, die Schwarzpulverschützen und Bogensportler gehören heute ebenfallszur großen Schützenfamilie. Kurios geht es um das Schützenwesen im Landkreis Verden schon zu, es sind hier mehrere Schützenverbände, sowie Landesverbände beheimatet. Drei Vereine im Norden des Landkreises gehören zum Kreisschützenverband Osterholz und somit zum NWDSB. Daran schließt sich der KSV Achim an, dann folgt der KSV Verden (beide gehören zum NSSV). Bedingt durch die Gebietsreform im Jahr 1972, wird ein Teil der ehemaligen Enklave Braunschweig (Gebiet um Thedinghausen) mit Schützenvereinen des Schützenverbandes Weser-Eyter dem Landkreis Verden zugeordnet, die ebenfalls zum NWDSB gehören. Im äußersten Süden erging es dem Schützenverein Hülsen ebenso, der zum KSV Fallingbostel(NSSV) gehört.

Das Jahr 1974 hat für den Kreisschützenverband sicherlich einen besonderen schießsportlichen Stellenwert. Zum ersten Mal in der Verbandsgeschichte wird ein heimischer Schütze „Deutscher Meister“. Es ist der erst 15-jährige Frank Biese vom SchV. Walle, der überraschend Deutscher Jugendmeister in der Disziplin Luftpistole wird. Im Jahr 1979 folgt Evelyn Wehage vom SchV. Bendingbostel als Deutscher Jugendmeister im KK-liegend Wettkampf. Birgit Meyer vom SchV. Holtebüttel erreicht 1984 einen3. Platz im Wettkampf LG-Körperbehinderte. Ringgleich mit Platz drei, beendet Katja Pape vom SchV. Döhlbergen-Rieda als vierte die Meisterschaft 1986 im LG-Dreistellungskampf. Sehr erfolgreich in den nächsten Jahren ist Horst Penner vom SchV. Stedorf. Im Jahr 1987 sichert er sich den nationalen Titel mit der KK-Sportpistole. Mit der Luftpistole wird er 1991 und 1993 Vizemeister. Im Jahr 1999 schießt er sich wieder auf den 3. Platz (LP-Senioren) und im Jahr 2000 wird er wieder Vizemeister LG-Senioren.

Mit zwei dritten Plätzen schloss Sebastian Rohrberg vom SchV. Dauelsen die deutsche Meisterschaft 1996 in der Disziplin Fita-Halle (Jugend) und Olympic-Feldbogen ab. In der Disziplin Fita im Freien wird Olaf Seelig (Dauelsen)1997 deutscher Vizemeister. In den folgenden Jahren gibt es erneut einen Erfolgsgaranten, anlässlich der Deutschen Meisterschaften und darüber hinaus, ist es wieder Sebastian Rohrberg, der Bogensportgeschichte nicht nur im Kreis Verden schreibt. Im Jahr 1998 wird er Deutscher Meister (Fita im Freien), 1999 Deutscher Meister Fita im Freien (Junioren-A) und in den Jahren 1999, 2000, 2001, 2002, 2003 (mit neuem Deutschen Rekord, er überbot seine alte Bestmarke von 678 um 5 Zähler) und 2004 sich sechs mal in Reihe die Titel in der Disziplin Fita-Feld sicherte. Dank seiner guten Leistungen schloss er das Jahr 2002 noch mit der Vizemeisterschaft Fita-Halle ab. Zudem wurde der Dauelser Dennis Mankowski in der Disziplin Fita-Feld Junioren-B ebenfalls deutscher Vizemeister 2002. Die erfolgreichste Hallensaison seiner Bogensportkarriere schloss Rohrberg 2003 mit dem Gewinn des nationalen Titel eines Vizemeisters ab. Bemerkenswert seine Leistungen, stellte er im Achtelfinale noch den deutschen Rekord mit 179 Ringen von möglichen 180Ringen ein und blieb nur einen Zähler unter dem Weltrekord. Im Jahr 2000 gehört Sebastian Rohrberg zum Kader der deutschen Bogner, die zur Weltmeisterschaft nach Italien fahren. In der Disziplin Feldbogen belegte die Mannschaft einen erfolgreichen, aber undankbaren vierten Platz. In derEinzeldisziplin schafft Rohrberg einen 16. Platz. Anläßlich der Europameisterschaft 2001 in Tschechien kann die deutsche Mannschaft die Bronzemedaille gewinnen, unter ihnen Sebastian Rohrberg. Ein Novum, zum ersten Mal stehen Deutsche Bogner auf einem Medaillenplatz. In der Einzelwertung war Rohrberg mit Platz sechs bester deutscher Teilnehmer. Mit seinen guten Ergebnissen kann er sich im Jahr 2002 für die Weltmeisterschaft in Canberra (Australien) qualifizieren. Riesenjubel innerhalb der deutschen Feldbogen-Mannschaft, zu der auch Sebastian Rohrberg gehörte, im australischen Canberra anläßlich der Weltmeisterschaft der Bogenschützen 2002. Mit 57:53 unterlagen die Deutschen nur der schwedischen Mannschaft und gewannen die Silbermedaille. Zum Team der Deutschen gehörten weiterhin noch Peter Penner und Ladislav Voboril. Als Tage darauf dann die Einzelwettkämpfe anstanden, avancierte Sebastian Rohrberg zum erfolgreichsten deutschen Bogner. Keineswegs eingeschüchtert vom großen Favoriten Michele Frangaliaus Italien, musste er sich am Ende nur mit 57:55 Ringen geschlagen geben und wurde Vize-Weltmeister. Mit 53:52 Ringen wurde sein Vereinskamerad Henning Lübkemann
immerhin noch Vierter.Obwohl Rohrberg von Hause aus Feldbogenschütze ist, startete er anlässlich der Weltmeisterschaft 2003 in der Disziplin Fita Halle im französischen Nimes, nur so aus Spaß ander Freude, für das deutsche Team. Im kleinen Einzel-Finale belegte er den
vierten Platz. Mit diesem Abschneiden war er mehr als zufrieden, denn noch nie konnte sich ein deutscher Herren-Bogenschütze bei einer Hallen-WM so weit vorne placieren. Zudem stellte er noch in der Qualifikation einen persönlichen Rekord mit 591 Ringen von 600 möglichen auf. Das Aushängeschild der deutschen Bogner ist zur Zeit immer wieder Sebastian Rohrberg. Seine Lockerheit führte ihn im französischen Vagny auf den Olymp eines Europameisters in derFeldbogenmeisterschaft 2003. Mit seinem Slogan „Bogenschießen macht Spaß“ konnte er den 22 fachen italienischen Routinier Alvise Bertolini besiegen. Mit einer äußerst umstrittenen Niederlage gegen Frankreich verpasste das deutsche Team den Einzug ins Finale. Ein abgewiesener Regelverstoß gegen die Franzosen führte zu der Niederlage. Gegen Slowenien sicherten sich Rohrberg & Co. mit 51:48 Zählern im kleinen Finale immerhin noch die Bronzemedaille. Als Ausnahmetalent im deutschen Bogensport alle Jahre wieder an der Spitze, Sebastian Rohrberg. Im Jahr 2003 ein Triple, in der Disziplin Fita-Halle, Fita-Feld und Fita im Freien konnte er jeweils Deutscher Meister der Schützenklasse werden. Kay Schuster bescherte sich in der Altersklasse Fita im Freien den Titel als Deutscher Vizemeister. Der größte Tag seiner bisherigen Sportlerkarriere war der Titel eines Weltmeisters, den er im Juli 2004 im kroatischen Plitwitz im
Feldbogenschießen erringen konnte. Das war auch Grund genug, den Ausnahmeathleten Rohrberg zu einem Empfang in das Verdener Rathaus, mit Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Verden, einzuladen.Hier erklärte er den „Nichtfachleuten“ aus den 36 angetretenen Vereinen des KSV-Verden die Geheimnisse des Feldbogenschießens.

Im September 2004 war der KSV-Verden zum zweiten Mal Ausrichter der Harz-Heide Meisterschaft. Austragungsort war die Mehrzweckhalle in Döhlbergen-Rieda, die zu einem Schützenmekka für etwa 600 Schützenschwestern umgestaltet wurde. Gleich nach Abschluss der Veranstaltung sprach die Landesdamenleiterin Ursel Marquordt den Organisatoren und den vielen Helfern ihren Dank für die gelungene Organisation aus. In den einzelnen Disziplinen belegten die Kreisverdener Damen in den Mannschafts- und Einzelstarts einige Podiumsplätze und weitere gute Platzierungen. Bogensport im Fernsehen; wann gab es das schon einmal? Zum Start derBundesliga-Nord der Bogner in der Sporthalle der BBS in Dauelsen hatte sich Radio Bremen etwas vorgenommen, um den Bogensport ins rechte Licht zu setzen. Der Bericht war nicht übermäßig lang, aber fair. Der Verdener Stadtteilclub schloss den 1. Wettkampf mit Platz drei ab. Mittlerweile ist ihm der Einzug, durch die sehr guten Leistungen, in das Finale geglückt. Aus den Reihen unseres Kreisschützenverbandas beteiligten sich Schützen im Vorstand des Niedersächsischen Sportschützenverbandes (NSSV). Stellv. Landesschriftführer warvon 1971-1975 Alfred Heise vom SchV. Dauelsen. Jochen Post vom SchV. Bendingbostel gehörte 1977-1979 als stellv. Landesjugendsportleiter zum NSSV-Vorstand. Die Aufgaben eines Mitgliedes im Ehrenrat wurden Richard Lange (SchV. Verden) von 1977-1998 übertragen. Hans-Günter Köster vom SchV. Dauelsen wurde von 1981-1991 und von 1999-2000 zum Referenten für Öffentlichkeitsarbeit gewählt. Das Referat Brauchtumspflege übernahm Erich Czwalinna (SchV. Verden)von 1984-1996. Vorübergehend von 1993-1994 übertrug man ihm auch die Öffentlichkeitsarbeit. Als stellv. Landesjugendsprecherin war Imke Büchtmann (SchV. Otersen) von 1987-1988 im Amt und von 2000-2004 Stefanie Jahnke (SchV. Odeweg-Schafwinkel). Ab dem Jahr 2004 übernahm Stefanie Jahnke das Amt der Jugend – Pressewartin des NSSV. Zu Ehrenmitgliedern im NSSV wurden ernannt: Im Jahr 1986 Dieter Dieckhoff, 1998 Erich Czwalinna, Hans Günter Kösterund 2002 Hermann Buddendieck. Die Fäden des KSV-Verden reichten bis in den Deutschen Schützenbund, hier amtierte Evelyn Wehage (SchV. Bendingbostel) von 1977-1978 als stellv. Bundesjugendsprecherin

Als Kreisvorsitzende sind zu benennen:

  • 1924-1936 Richard Winkel SchV. Verden
  • 1956-1966 Wilhelm Vogt SchV. Dauelsen
  • 1966-1982 Dieter Dieckhoff SchV. Dörverden
  • 1982-1986 Helmut Rosebrock SchV. Kirchlinteln
  • 1986-2002 Hermann Buddendieck SchV. Barme
  • 2002-2018 Hartmut Scharninghausen SchV. Verdenermoor-Kükenmoor
  • 2018-heute Steffen Müller SchB. Ahnebergen-Barnstedt

Dem geschäftsführenden Vorstand des Kreisschützenverbandes Verden gehörenheute an:

  • Steffen Müller (Kreisvorsitzender)
  • Klaus Krause (stellv. Kreisvorsitzender)
  • Ralf Bostelmann (Kreisschatzmeister)
  • Volker Wieters (Kreisschriftführer)
  • Bernhard Michaelis (Kreisschießsportleiter)
  • Bianca Rath (Kreisdamenleiterin)
  • Frank Tietje (Kreisjugendsportleiter)

Leider lässt sich der Weg des Kreisschützenverbandes Verden in der ersten Periode 1924-1936, wegen fehlender Verbandsunterlagen, nicht genau aufarbeiten und hinterlässt somit manche Lücke. Als Chronist blieb mir nur der Einblick in die Zeitungsberichte der damaligen Heimatzeitungen, die mir freundlicherweise vom Heimatmuseum Verden und der Verdener Aller Zeitung zur Verfügung gestellt wurden. Nur so konnte viel Verborgenes wiederentdeckt werden. Auch im Archiv des Landkreises Verden liegen noch verborgene Schätze über so manch einen Schützenverein. Ab der Wiedergründung im Jahr 1956 liegen alle Protokolle vor.

Zum Abschluss eine Bitte!

Wer hat Relikte, z.B. Bilder, Urkunden, Auszeichnungen oder Berichte über den KSV-Verden (speziell aus der ersten Periode) in seinem Besitz und würde sie (wenn auch in Kopie oder Fotographie) dem KSV zur Verfügung stellen, um seine Geschichte damit zu aktualisieren.

schreibt für Euch Schützen
Karl Heemsoth, Schriftführer Kreisschützenverband Verden e.V.

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